Welche PCOS Typen gibt es?

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Vielleicht hat dir schonmal jemand erzählt, dass es verschiedene Typen des Polyzystischen Ovarialsyndroms (PCOS) gibt. Doch was du möglicherweise nicht weißt. Es gibt nicht nur eine, sondern verschiedene Klassifikationen für PCOS.

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Das Wichtigste in Kürze

Sicherlich hast du schon einmal von verschiedenen Klassifikationen für die PCOS-Typen gehört (z.B. PCOS aufgrund von Insulinresistenz, PCOS aufgrund von chronisch stillen Entzündungen).

Diese Klassifikationen sind eine gute Orientierungshilfe und sorgen in manchen Fällen für mehr Klarheit. Dennoch solltest du wissen, dass sie keine offizielle Klassifikation sind.

Es ist möglich, dass du dich verschiedenen PCOS-Typen gleichzeitig zuordnest.

Es ist auch möglich, dass du dich zunächst einem bestimmten PCOS-Typen zuordnest und dass sich der Typ im Laufe der Zeit verändert.

Eine zentrale Erkenntnis wird dir helfen, dein PCOS zu beseitigen: Egal, welchem PCOS-Typen du dich zuordnest, der gemeinsame Nenner sind chronisch stille Entzündungen.

Auf der Senkung von chronisch stillen Entzündungen (Low Inflammation) sollte der Fokus bei deiner erfolgreichen PCOS-Behandlung liegen.

PCOS-Typen: Klassische Schulmedizin

Nach der konventionellen, klassischen Medizin gibt es 4 Typen von PCOS:

Typ A: Erhöhte Androgene & Unregelmäßige Perioden (oder keine Periode) & polyzystische Eierstöcke

Typ B: Erhöhte Androgene & Unregelmäßige Perioden (oder keine Periode)

Typ C: Erhöhte Androgene & Polyzystische Eierstöcke

Typ D: Unregelmäßige Perioden (oder keine Periode) & Polyzystische Eierstöcke

Von allen genannten Typen gilt Typ A als der schwerwiegendste und am häufigsten vorkommende PCOS-Typ. Auf der anderen Seite gilt Typ D als die mildeste Form. Es ist möglich, von einer Kategorie zur anderen zu wechseln (schwerwiegend zu schwach), indem man Behandlung, Ernährung und Lebensstil ändert.

Es ist auch möglich, dass man sich zunächst einem bestimmten PCOS-Typen zuordnet und dass sich der Typ im Laufe der Zeit verändert.

Egal, welchem PCOS-Typ du dich zuordnest, geht es immer um einen gemeinsamen Nenner: Inflammation bzw. chronisch stille Entzündungen, und auf deren Senkung sollte der Fokus der Behandlung liegen.

PCOS-Typen: Funktionelle Medizin

Diese Typen der funktionellen Medizin sind inzwischen berühmter als die Klassifikation nach konventioneller Schulmedizin. Sie werden tendenziell sehr häufig in sozialen Medien und in Büchern über PCOS diskutiert. Deshalb möchte ich die 5 Typen der funktionellen Medizin natürlich auch hier aufgreifen:

PCOS aufgrund von Insulinresistenz – Häufigste Form von PCOS. Etwa 70% der PCOS Patientinnen haben PCOS auf Grund von Insulinresistenz.

PCOS aufgrund von Post-Pill – Bei diesem PCOS-Typ ist Geduld gefragt. Denn es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert hat.

PCOS aufgrund von chronisch stillen Entzündungen – PCOS ist eine inflammatorische (also: entzündungsbedingte) Krankheit. Deshalb wird diesem PCOS-Typ eine besondere Bedeutung zuteil.

PCOS aufgrund von Nebennierenschwäche – Bei diesem PCOS-Typ ist der DHEAS‑ Spiegel erhöht. Hormonelle Störfaktoren und genetischen Veranlagungen sind meist die Ursache.

PCOS auf Grund von Schilddrüsenproblemen – Versteckte Ursache für PCOS. Denn eine Schilddrüsenunterfunktion kann schwer durch ein standardisiertes Blutbild diagnostiziert werden.

Diese erweiterte Klassifikation zu kennen, ist sehr hilfreich. Doch in der Praxis rate ich dazu, PCOS nicht streng nach Typen zu klassifizieren, weil sich nur sehr wenige Frauen nur genau einem dieser PCOS-Typen zuordnen können.

Zum Beispiel sehe ich selten eine Frau, die schlank ist und eindeutig nur den adrenalen Typ (PCOS aufgrund von Nebennierenschwäche) hat. Oft sehe ich hingegen eine Kombination aus mehreren PCOS-Typen. Mit anderen Worten: Eine Frau mit PCOS kann mehrere dieser PCOS-Typen gleichzeitig haben.

Wie Du Deinen PCOS-Typen herausfindest

Nochmals, ich konzentriere mich nicht allzu sehr auf die “PCOS-Typen”. Stattdessen konzentriere ich mich darauf, chronisch stille Entzündungen zu senken, weil chronisch stille Entzündungen die Gemeinsamkeit aller PCOS-Typen sind.

Aber wie genau, findest du jetzt deinen PCOS-Typ bzw. deine PCOS-Typen heraus?

Sicherlich bist du schon einmal auf das nachstehende Diagramm gestoßen, bei dem du einige Fragen beantwortest und es dir dann deinen spezifischen PCOS-Typ verrät?

Probiere den kleinen “Test” einmal aus, und du wirst sehen, dass du dich mindestens einem PCOS-Typ zuordnen wirst, dessen Bedeutung ich oben besonders hervorgehoben habe: PCOS aufgrund von chronisch stillen Entzündungen!

Wie bereits erwähnt, spielt es an sich eine untergeordnete Rolle, welchem PCOS-Typ du dich zuordnest. Denn PCOS zählt eindeutig zu den entzündungsbedingten Krankheiten. Jetzt spreche ich die ganze Zeit davon, aber du magst dich sicherlich fragen, warum das so ist.

Die Erklärung ist durchaus simpel. Denn chronisch stille Entzündungen sind überall. Hier einige Beispiele.

Hast du mit Insulinresistenz oder mit dem metabolischen Syndrom zu kämpfen? Das deutet auf Entzündungen hin.

Hast du eine gestörte Darmgesundheit? Dann bist du definitiv entzündet.

Hast du eine Cortisoldysbalance bzw. Nebennierenschwäche? Auch das steht in Verbindung mit Entzündungen.

Hast du Schilddrüsenprobleme wie Hashimoto-Thyreoiditis? Auch hier sind Entzündungen im Spiel, denn dein Immunsystem greift deine Schilddrüse an.

Ist die Klassifikation der PCOS-Typen komplett nutzlos?

Nein! Wie ich zu Beginn erwähnt habe, sind Klassifikationen nach wie vor eine gute Orientierungshilfe und können dir dabei helfen, bestimmte Lebensmittel (die Entzündungen bei deinem PCOS-Typen zusätzlich fördern würden) zu vermeiden oder vorübergehend wegzulassen.

Doch unabhängig vom jeweiligen PCSO-Typ sollte dein Fokus immer auf einer entzündungshemmenden Ernährung kombiniert mit einem entzündungshemmenden Lebensstil liegen.

Ist es möglich, keinen PCOS-Typ zu haben?

Leider ist eine Fehldiagnose nichts ungewöhnliches. Wenn du kürzlich die Pille abgesetzt hast und deine Hormonspiegel niedrig sind (z.B. LH, FSH, Estradiol und Testosteron), könntest du stattdessen hypothalamische Amenorrhoe haben, anstatt PCOS. Weil bei der hypothalamische Amenorrhoe die Eierstöcke nach dem Absetzen der Pille polyzystisch aussehen können, könntest du fälschlicherweise mit PCOS diagnostiziert werden.

Auch eine Hypothyreose kann zu PCOS ähnlichen, unregelmäßigen Zyklen und einer fehlenden Regelblutungen führen. Wenn deine Androgene nicht hoch sind und du keine Zysten an den Eierstöcken hast, würdest du auch hier nicht mit PCOS diagnostiziert werden.

Dies waren zwei Beispiele, bei denen eine PCOS-Diagnose schwierig oder nicht möglich ist. Wenn du dich also keinem der PCOS-Typen zuordnen kannst oder gar keines der klassischen PCOS-Symptome hast (z.B. Akne, Gesichtsbehaarung, Haarausfall), könnte trotzdem PCOS vorliegen. Da in diesen Fällen, einfache Klassifikationen zu kurz greifen, solltest du weitere Tests durchführen lassen, um eine genaue Diagnose zu erhalten.

Zentrale Erkenntnisse

Selten passen wir in nur eine Kategorie. Das ist im Leben so, aber auch bei der Zuordnung der PCOS-Typen. Die meisten Frauen leiden unter einer Kombination von mehreren Ursachen, die behandelt werden müssen, um PCOS auf eine individuelle und ausgewogene Weise zu bewältigen.

Da PCOS eine chronische Entzündungserkrankung ist, kann ein ganzheitlicher, entzündungshemmender Ernährungs- und Lebensstil erfolgreich zur Behandlung von PCOS und den damit verbundenen sekundären Bedingungen beitragen.

Allein durch Kalorienreduktion und Medikamente lässt sich PCOS nicht in den Griff bekommen. Die Reduzierung chronisch stiller Entzündungen, das Ausbalancieren von Hormonen und das Stabilisieren des Blutzuckerspiegels sind daher ratsam. Ebenso spielt regelmäßige, entzündungshemmende Bewegung eine entscheidende Rolle.

Die genannten Maßnahmen können nicht nur PCOS-Symptome lindern, sondern auch erheblich dazu beitragen, dass Betroffene ihre Ziele in Bezug auf Fruchtbarkeit, Gewichtsabnahme und ästhetische Aspekte erreichen. Gleichzeitig dienen sie dem Schutz vor Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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Quellen

1. Aboeldalyl, S., James, C., Seyam, E., Ibrahim, E. M., Shawki, H. E. D., & Amer, S. (2021). The role of chronic inflammation in polycystic ovarian syndrome—a systematic review and meta-analysis. International journal of molecular sciences22(5), 2734.

2. Azziz, R. (2018). Polycystic ovary syndrome. Obstetrics & Gynecology132(2), 321-336.

3. Briden, L. (2018). Period Repair Manual. Macmillan Publishers Aus.

4. Crespo, R. P., Bachega, T. A., Mendonça, B. B., & Gomes, L. G. (2018). An update of genetic basis of PCOS pathogenesis. Archives of endocrinology and metabolism62, 352-361.

5. González, F. (2012). Inflammation in polycystic ovary syndrome: underpinning of insulin resistance and ovarian dysfunction. Steroids77(4), 300-305.

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Laura García, MSc.

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Laura García, MSc.

Seit 2017 setze ich mich intensiv mit dem Thema Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) auseinander und helfe von PCOS betroffenen Frauen dabei, sich wieder wohl in ihrem eigenen Körper zu fühlen. Mehr erfahren

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