PCOS-Akne nachhaltig loswerden: 3 Dinge, die ich gelernt habe

Das Wichtigste in Kürze

In diesem Artikel erfährst du, warum herkömmliche Akne-Behandlungen häufig nur kurzfristige Erfolge erzielen, wie entscheidend die Reduktion chronischer Entzündungen ist und welche bedeutende Rolle die Ernährung bei der Linderung von durch PCOS bedingter Akne spielt. Mit diesen wertvollen Tipps kannst du deine Akne langfristig in den Griff bekommen.

Mein Kampf gegen PCOS-bedingte Akne

Mein Kampf mit lästiger Akne war typisch für eine Frau mit PCOS. Schon in jungen Jahren begann er und verfolgte mich auch im Erwachsenenalter. Als ich in den Mitt-Zwanzigern war, sah ich noch aus wie ein pickeliger Teenie und habe jeden Monat einen neuen Dermatologen aufgesucht. Fast alle haben mir Isotretinoin und Antibiotika verschrieben😮‍💨. Zusätzlich nahm ich die Pille und verwendete peroxidbasierte Reinigungsmittel, um meine Akne irgendwie zu reduzieren. Der Erfolg blieb aber aus.❤️‍🩹

Ich traute mich nicht, ohne Make-up aus dem Haus zu gehen, weil ich total verunsichert wegen meines Aussehens war. Der „Streuselkuchenlook“ war nicht das, was ich unter schön und weiblich verstanden habe. Ich vermied es, Gespräche von Angesicht zu Angesicht mit Kollegen oder Fremden zu führen, weil es mir unangenehm war, dass sie nur auf meine Pickel, Zysten und Narben starrten. Aus Verzweiflung habe ich ein kleines Vermögen (ehrlich gesagt fast mein komplettes Werkstudentengehalt) für kosmetische Behandlungen und Hautpflegeprodukte ausgegeben.

Kurz zusammengefasst: Wie so viele andere Frauen mit PCOS, die ihre Akne nicht loswerden, habe ich mich wenig selbstbewusst und ziemlich verzweifelt gefühlt.

Damit es dir nicht so geht wie mir damals habe ich drei wichtige Empfehlungen, die deine PCOS bedingte Akne lindern können. Dieser Blogbeitrag ist in gewisser Weise einer aus der Kategorie „Hätte ich das bloß früher gewusst“. Ich wünsche dir schon jetzt viel Erfolg bei der Umsetzung und freue mich, wenn du mit meinen Denkanstößen einen wichtigen Schritt in Richtung „Akne-frei“ gehst.

1. Konventionelle Behandlungen sind Pflasterlösungen

Es hat lange gedauert, bis ich herausgefunden habe, dass konventionelle Akne-Behandlungen mit Cremes und Medikamenten bei meiner damaligen Form der Akne nicht helfen werden. Aber jetzt, da ich die Ursachen von PCOS bedingter Akne verstehe, ist mir klar, warum meine damaligen Bemühungen fehlgeschlagen sind.

Die meisten konventionellen Akne-Behandlungen verwenden eine von zwei Methoden:

1) Akne physisch entfernen

2) Hormonspiegel verändern und Akne so in den Griff bekommen.

Diese beiden Lösungsansätze gehen allerdings zu 0% auf das zugrunde liegende Problem ein. Sie helfen zwar, die Akne-Symptome eine Zeit lang zu verdecken, aber die Akne kehrt zurück, sobald du die Behandlung stoppst.

Darüber hinaus rufen die zur Behandlung eingesetzten Medikamente ungewünschte Nebenwirkungen hervor. Die Aufklärung darüber ist leider Mangelhaft – wie mir viele meiner Low Inflammation Code Kursteilnehmerinnen berichten. Auch ich habe leider auf die harte Tour lernen müssen, welche langfristigen Schäden viele Medikamente verursachen können.

Als verzweifelte PCOS- und Akne-Patientin nahm ich Antibiotika, um meine Pickel endlich loszuwerden. Heute bereue ich diese Entscheidung zutiefst, da ich inzwischen weiß, wie schädlich das für meine Gesundheit war. Vermutlich kennst du das Risiko antibiotikaresistenter Mikroben (einfach gesagt: Antibiotika wirken nach häufiger Einnahme irgendwann nicht mehr), aber auch die langfristigen Folgen auf deinen Darm solltest du auf gar keinen Fall unterschätzen. Die häufige Einnahme von Antibiotika kann nämlich deine Darmflora zerstören – und das möchtest du wirklich nicht (glaub mir).

Denn eine zerstörte Darmflora bzw. Dysbiose des Darmmikrobioms kann die folgenden drei Komponenten deines PCOS fördern^1,2,3 :

🔸Anovulation/Menstruationsunregelmäßigkeiten

🔸Hyperandrogenismus (z.B. Akne, Hirsutismus)

🔸Die Entwicklung mehrerer kleiner Ovarialzysten

Wie so oft bei PCOS, wird an einem Faden gezogen und hinterher weiß man gar nicht, was alles in deinem Immunsystem zusammenbricht. Das Darmmikrobiom ist jedenfall ein Kernbestandteil deines Immunsystems und sollte besonders geschützt werden. Der langfristige Einsatz von Antibiotika ist deshalb extrem kontraproduktiv für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.

Auch die Einnahme der Pille ist ein Fehler, den ich gerne vermieden hätte.

Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille sind zwar extrem beliebt bei der Behandlung PCOS bedingter Akne, ber das bedeutet noch lange nicht, dass es sich um eine gute Lösung handelt.

Hormonelle Verhütungsmittel können

❌Nährstoffe rauben⁴

❌Die Insulinsensitivität reduzieren^5,6

❌Entzündungen fördern

❌Das Brustkrebsrisiko erhöhen⁷

❌Das Risiko von Blutgerinnungsstörungen erhöhen

❌Mit negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit in Verbindung gebracht werden

Meiner Meinung nach sollten hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille eher die letztmögliche Lösung als die Ersttherapie darstellen.

2. Senkung von Entzündungen als Schlüssel zur Linderung PCOS bedingter Akne

Wenn du deine PCOS bedingte Akne (und ehrlich gesagt auch andere Formen von Akne) endgültig und nachhaltig beseitigen möchtest, musst du die Ursachen verstehen.

Bis vor kurzem glaubten Ärzte, dass Akne ausschließlich durch erhöhte Androgene wie Testosteron verursacht wird. Studien belegen jedoch, dass diese Sichtweise inzwischen überholt ist. Denn heute weiß man, dass Akne in erster Linie eine entzündliche Erkrankung ist.^8,9,10

Hier besteht eine wichtige Parallele: Entzündungen sind die Ursache von Akne und auch dem PCOS liegen liegen Entzündungen als zentraler Auslöser zugrunde. Mehr Hintergrundwissen zu PCOS und Entzündungen findest du in einem meiner ersten Blogartikel… lies doch mal vorbei: Entzündungen verhindern dein Abnehmen bei PCOS.

Alle Frauen mit PCOS haben chronische, niedriggradige Entzündungen, die diverse Symptome verursachen. Frauen mit PCOS bedingter Akne sehen das Ergebnis dieser Entzündungen auf ihrer Haut. So war es auch bei mir.

📌Der wichtigste Tipp von allen!

Wenn du deine PCOS bedingte Akne in den Griff bekommen möchtest, musst du chronisch stille Entzündungen reduzieren und überwinden.

Trust me, auf diese entscheidende Erkenntnis bin ich eher zufällig gestoßen. Als ich meine Ernährung auf Low Inflammation (entzündungssenkend) umstellte, hat sich mein Hautbild nach und nach verbessert und meine PCOS bedingte Akne ist verschwunden.

3. Ernährung ist die beste Akne-Behandlung

Eine PCOS konforme Ernährung reduziert die Einnahme entzündungsfördernder Lebensmittel und fokussiert stattdessen den Konsum entzündungshemmender Lebensmittel. Klingt logisch, aber zugegeben recht abstrakt. Deshalb: Schau dir meinen Blogartikel “PCOS-Ernährung – wie geht das?“ an, um mehr zu erfahren und die praktische Umsetzung einer Low Inflammation Ernährung zu vertiefen.

Welche Lebensmittel sind Wundermittel gegen Akne?

Besonders empfehlenswert sind nicht stärkehaltiges Gemüse, Nüsse und Samen. Gute Proteinquellen wie Fleisch, kleine Fischsorten, Meeresfrüchte, Eier und Geflügel sind ebenfalls wichtig, da sie den Körper mit essenziellen Nährstoffen versorgen und die Insulinregulation unterstützen.

Das Ziel einer PCOS konformen Ernährung ist es, Entzündungen zu reduzieren (ich wiederhole mich gerne und immer wieder), indem sie eine bessere Insulinregulation fördert. Insulinresistenz ist ein Hauptfaktor von Entzündungen und steht in direktem Zusammenhang mit der Entstehung von Akne.

Eine Ernährungsumstellung ist dementsprechend der effektivste und natürlichste Weg, um die Insulinresistenz und damit die Akne zu bekämpfen. Wenn du aktiv deine Ernährung umstellen möchtest – und zwar so, dass es funktioniert, ist der

Es mag vielleicht verrückt klingen, aber dieser Ernährungskurs ist 100% auf die Senkung chronisch stiller Entzündungen ausgelegt und hilft dir somit, dein PCOS zu überwinden und deine PCOS bedingte Akne zu beseitigen. Mit dem 6-wöchigen Ernährungsreset im Rahmen des Kurses wirst du lernen, wie du Lebensmittel als deine natürliche Medizin einsetzt.👇

Unter anderem wirst du lernen, dass du deinen Stoffwechsel unterstützen kannst, indem du zu langsam verdaulichen Kohlenhydraten wechselst und den Ballaststoffgehalt deiner Ernährung erhöhst. Studien zeigen, dass eine Reduzierung der glykämischen Last deiner Ernährung zu einer Verringerung der Akne führen kann.

Hättest du das gewusst? Nein, dann ist es an der Zeit zu schauen, was dich im Low Inflammation Code Ernährungskurs sonst noch für Überraschungen erwarten. 😉

Sag deiner PCOS-Akne für immer Lebewohl👋🏼

Ich bin extrem dankbar dafür, dass ich meine Akne mit der geeigneten Ernährung endlich losgeworden bin. Warum hat mir früher niemand über die Vorzüge der richtigen Ernährung erzählt…?

Natürlich weiß ich, dass Ernährungsumstellungen nicht leicht sind, da sie Zeit, etwas Geduld und ganz viel Hingabe erfordern. Als ehemalige Zuckerliebhaberin erinnere ich mich gut daran, wie schwer es war, mich schrittweise von meiner Sucht zu trennen.

Heute nehme ich Akne nur als ein Symptom eines viel größeren Problems wahr. Wenn ich erwachsene Frauen mit einem „Streuselkuchenlook“ im Gesicht sehe (so wie bei mir damals), weiß ich, dass es sich sprichwörtlich nur um die Spitze des PCOS-Eisbergs handelt.

Akne ist ein Anzeichen für chronisch, stille Entzündungen, ähnlich wie Übergewicht, Haarausfall, ein unregelmäßiger Zyklus und vieles mehr. Betrachtet man die Auswirkungen all dieser Probleme – angefangen bei einem verminderten Selbstwertgefühl, über das Schwinden der eigenen Weiblichkeit, bis hin zu den erheblichen Kosten für kosmetische Behandlungen – wird deutlich, dass eine gezielte Ernährungsumstellung nicht nur sinnvoll, sondern auch eine kostengünstige und wirkungsvolle Lösung darstellt.

Quellen

1. Tremellen, K., & Pearce, K. (2012). Dysbiosis of Gut Microbiota (DOGMA)–a novel theory for the development of Polycystic Ovarian Syndrome. Medical hypotheses, 79(1), 104-112.

2. He, F. F., & Li, Y. M. (2020). Role of gut microbiota in the development of insulin resistance and the mechanism underlying polycystic ovary syndrome: a review. Journal of ovarian research, 13(1), 73.

3. Heizmann, W. R., & Keck, C. (2021). Mikrobiom und Stoffwechsel beim polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS). Der Gynäkologe, 54(10), 732-740.

4. Dante, G., Vaiarelli, A., & Facchinetti, F. (2014). Vitamin and mineral needs during the oral contraceptive therapy: A systematic review. Int J Reprod Contracept Obstet Gynecol, 3(1), 1-10.

5. Cortés, M. E., & Alfaro, A. A. (2014). The effects of hormonal contraceptives on glycemic regulation. The Linacre Quarterly, 81(3), 209-218.

6. Mosorin, M. E., Ollila, M. M., Nordström, T., Jokelainen, J., Piltonen, T., Auvinen, J., … & Tapanainen, J. (2023). Former long‐term use of combined hormonal contraception and glucose metabolism disorders in perimenopausal women: A prospective, population‐based cohort study. Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica, 102(11), 1488-1495.

7. Mørch, L. S., Skovlund, C. W., Hannaford, P. C., Iversen, L., Fielding, S., & Lidegaard, Ø. (2017). Contemporary hormonal contraception and the risk of breast cancer. New England Journal of Medicine, 377(23), 2228-2239.

8. Zouboulis, C. C., Jourdan, E., & Picardo, M. (2014). Acne is an inflammatory disease and alterations of sebum composition initiate acne lesions. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 28(5), 527-532.

9. Tanghetti, E. A. (2013). The role of inflammation in the pathology of acne. The Journal of clinical and aesthetic dermatology, 6(9), 27.

10. Dréno, B. (2017). What is new in the pathophysiology of acne, an overview. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, 31, 8-12.